Die Evangelische Kirchengemeinde Weisel-Dörscheid mit Ransel und Wollmerschied sich vor:
Liebe Gemeinde,
„Mein Lieber: Ich wünsche dir, dass es dir in jedem Sinne wohlgeht und du gesund bist, wie du ja auch in den geistlichen Dingen auf einem guten Wege bist“, so schreibt es Johannes im Neuen Testament an seinen Freund und ich leite diesen guten Wünschen an Sie, liebe Gemeinde, jetzt im Frühling, sehr herzlich weiter. Ja, ich wünsche es Ihnen von Herzen, dass es ihnen gut geht und sie gesund sind und es auch bleiben. Dies war auch der Wunsch, der mir als Pfarrerin an der Kirchentür und zur Schwelle des neuen Jahres 2022 von der Gemeinde vielfach geschenkt wurde: bleiben Sie gesund! Und ich habe gespürt: dieser Wunsch kommt von Herzen. Denn wir sind mitfühlende Menschen voller Empathie und Aufmerksamkeit und wir freuen uns, wenn es unserem Nächsten in jeder Hinsicht gut geht.
Und dazu gehört eine Wohnung und ein Dach über dem Kopf, ein Zuhause, Essen und Trinken und Menschen, zu denen ich gehöre, die mir verbunden sind und denen auch ich etwas geben kann. Menschen in deren Nähe ich mich wohl und sicher fühle und Menschen, die sich freuen, dass es mich gibt. Dieser Wunsch kommt von einem gläubigen Christen. Als Christin freue ich mich, dass es meinem Nächsten gut geht. Diese Nächste muss nicht einmal meine beste Freundin oder mein leiblicher Bruder sein. Der Wunsch hat noch einen zweiten Teil: in geistlichen Dingen auf einem guten Weg zu sein. An anderer Stelle heißt es: der Mensch lebt nicht vom Brot allein; wir brauchen auch geistliche Nahrung - etwas für die Seele. Und Johannes freut sich, dass sein lieber Freund für die Wahrheit eintritt und selbst in der Wahrheit lebt. Und weiter schreibt er in seinem Brief: mein Lieber, nimm dir nicht das Böse zum Vorbild, sondern das Gute. Wer das Gute wirkt, ist aus Gott. Wer das Böse schafft, weiß von Gott nichts.
Und Johannes nennt noch ein Beispiel aus dem eigenen traurigen Erleben: er hatte einen christlichen Bruder gebeten ihn bei sich in seinem Haus aufzunehmen - und der hatte das schroff abgelehnt und auch anderen Christen verboten, Johannes bei sich zu beherbergen. Und diese Ablehnung war für Johannes wie ein Schlag in die Magengrube; er kann diese Zurückweisung nicht begreifen, weil der andere ein Christ ist, wie er. Von einem Bruder in Christo hat er sich Hilfe erhofft und ihm vertraut. Dieses Beispiel können wir gut nachvollziehen, wenn einmal unser Vertrauen in einen Menschen, von dem ich dachte, sie oder er wäre mir gut gesonnen, schwer enttäuscht wurde.
Ich will versuchen, als Christ zu leben und dann bin ich auf gutem Weg. Unser Weg durchs Leben geht immer weiter und wir dürfen in allen Bereichen des Lebens dazulernen, unser Leben lang. Allein und gemeinsam sind wir unterwegs und können dabei lernen uns zu verändern; unsere Sicht auf unsere Mitmenschen, unsere Gedanken und unsere Haltung zu unseren Nächsten. Was es dazu braucht? Hoffnung und Glauben. Das ist das Schöne an so einem guten Wunsch: alles Gute und bleiben sie gesund, ich kann nicht anders: auch ich wünsche meinem Gegenüber alles Gute und Gottes Segen für das ganze Jahr und so wandert die Freude hin und her. Die guten Wünsche, die ich bekommen habe, begleiten mich und ich denke dabei an die Menschen, die sie mir gesagt haben und danke herzlich! So wünsche ich uns, dass wir alle auf einem guten gemeinsamen Weg sind und mit Gottes Hilfe und der Menschen Hilfe durch dieses Jahr gehen und dass wir aufeinander achten, füreinander sorgen und miteinander und übereinander sehr freundlich reden und denken. Und auch für uns selbst in diesen Zeiten der Pandemie alles tun, damit wir gesund bleiben. Unsere Nächsten danken es uns. Herzliche Grüße ihre
Pfarrerin Christina Roepke-Keidel
(meine Bibelübersetzung stammt von Jörg Zink, Die Bibel neu in Sprache gefasst)
Gemeindebüro, Pfarrerin, Kirchenvorstand
Evangelische Kirchengemeinde Weisel-Dörscheid
mit den Orten Weisel, Dörscheid, Ransel und Wollmerschied
Evangelisches Pfarramt Weisel-Dörscheid
Kirchgasse 6, 56348 Weisel
Tel. 06774 426, Fax 06774 777
E-Mail: kirchengemeinde.weisel@ekhn.de
Pfarrerin Christina Roepke-Keidel
Telefon 06774-405 99 76
E-Mail christina.roepke-keidel@ekhn.de
Kirchenvorstand
Vorsitzende Frau Claudia Glittenberg
Gebäude
Weisel
Die evangelische Andreas-Kirche wurde in den Jahren 1775-1777 als einfache barocke Hallenkirche auf den Grundmauern eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet. Mit dem Bau des Turms wurde erst 1781 begonnen; er musste aber schon 1816 wieder abgerissen und neu errichtet werden. Der damalige Gutachter war der bekannte nassauische Bauinspektor und Architekt Christian Zais. Der Turm beherbergt drei Glocken aus den Jahren 1513, 1553 und 1951.
Im Innern der Kirche sind noch die hölzerne Empore, die Kanzel und das Gestühl aus der Erbauungszeit erhalten, die Windfänge und der Altar wurden erst später eingebaut.
Bis 1818 wurden auch die Toten auf dem Kirchhof bestattet, danach wurde ein neuer Friedhof außerhalb des Dorfes angelegt. Im Jahr 2005 wurde der Innenraum der Kirche unter Denkmalgesichtspunkten renoviert und dabei auch die Jahreszahl „1776“ aus der Erbauungszeit über der Kanzel wieder freigelegt. 2010 wird die Außenfassade erneuert, wobei auch der Wetterhahn und die Turmuhr repariert und wieder hergestellt werden.
Mehr zur Kirchengeschichte finden Sie unter www.weiseler-geschichte.de.